von Jacques-Michel Robert
ein kleines Buch mit einer großen Stärke

So klein und dünn das Buch von Jacques-Michel Robert auch sein mag, es kann weitgehend überzeugen.

Im ersten Teil bringt der Autor dem Leser seine ´Ausführungen zum besseren Verständnis´ nahe. Dabei vergleicht er den Aufbau des Gehirns mit dem eines Frachtschiffs und zieht Parallelen zwischen den verschiedenen Schichten / Decks, einzelnen Abschnitten und deren Entsprechung im Gehirn. Anfangs mag dieser Vergleich verblüffen, doch irgendwie vermittelt es einen nachhaltigen Überblick über Gehirnstruktur, Aufgaben und Zusammenspiel der einzelnen ´Abteilungen´. Ein guter Einstieg ins Gehirn und sicher eine interessante Vertiefung von vorhandenem Wissen durch neue Assoziationen.

´Anregungen zum Nachdenken´ gibt es im zweiten Teil des Buchs, der wohl mehr etwas für überblicksorientierte Leser sein dürfte. Kaum verwunderlich, dass hier die Tiefe fehlt, denn J.-M. Robert versucht auf weniger als 50 Seiten ein breites Spektrum einzubringen. So betrachtet er die Entwicklung des Gehirn und schildert mögliche Fehlentwicklungen und Störungen. Er geht kurz auf den Alterungsprozess, Demenz sowie unfall- und krankheitsbedingte Ausfälle ein. Die Frage ´Weshalb überhaupt ein Gehirn?´, die er als letzte Kapitelüberschrift stellt, beantwortet er auch nur vage. Aber was solls, schließlich sind es auch nur ´Anregungen´.

Im Anhang findet sich noch eine kurze Übersicht über eingesetzte Arzneimittel und deren Wirkungsweise und ein hilfreiches Glossar.

Insgesamt ein Buch, das sicherlich bestens geeignet ist für einen ersten strukturierten Einblick ins Gehirn, anregende Geschichten liefert und ansatzweise Zusammenhänge aufzeigt zwischen Gehirn und Psyche / Körper.