von Paul Watzlawick
facettenreiche Aufsätze – der rote Faden fehlt leider

´Die erfundene Wirklichkeit´ ist eine Aufsatzsammlung mit Beiträgen verschiedener Autoren zum Konstruktivismus. Watzlawick hat zwar auch zwei Geschichten geschrieben, doch fungiert er in erster Linie als Herausgeber und somit kann man dieses Buch nur schlecht mit ´seinen´ Büchern vergleichen und ihm auch nur bedingt den zwangsläufig fehlenden ´roten Faden´ ankreiden. Thema ist weder das was wir wissen, noch das wie wir wissen, sondern vielmehr die Überzeugungen bezüglich dessen, dass es sich beim Erkannten um einen Teil der Wirklichkeit handelt und sich diejenigen Entdecker oder Forscher insofern irren, als sie ´glauben´ es wäre die Wirklichkeit. Kurz, der blinde Fleck unbewusster Vorannahmen in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft wird ein wenig erhellt. Ein wenig deshalb, weil sicher nicht alle der Aufsätze gleich tief und umfassend sind. Stellenweise scheint manches schon wie selbstbeweihräucherndes Geplänkel und das ein oder andere Spielchen mit Logik und Paradoxien gaukelt gelegentlich mehr vor als es ist. Insofern kann ich manche bisherige Kritik nachvollziehen, da sind wohl die einzelnen Autoren stringenter in ihren eigenen Büchern. Dennoch 4 Sterne für einen facettenreichen Einblick in konstruktivistische Perspektiven, wenn auch manches aus anderen Büchern (von Watzlawick & Co.) schon bekannt ist.

Die Autoren im Überblick:
Ernst von Glaserfeld, Heinz von Foerster, Rupert Riedl, Paul Watzlawick, David L. Rosenhan, Rolf Breuer, Jon Elster, Gabriel Stolzenberg, Francisco Varela