von Hussein Morsy
es gibt bessere Einstiegsbücher für Dreamweaver 8 als dieses hier

Der ‚Einstieg in Dreamweaver 8‘ von Hussein Morsy ist ein vergleichsweise günstiges Buch für Dreamweaver-Neulinge. Dennoch finde ich es nur sehr eingeschränkt empfehlenswert.

Zu Beginn gibt Morsy einen allgemeinen Einstieg ins Internet-Basiswissen: Was ist eine Domain? Wie kommen Seiten ins Netz usw. Auch der Überblick über HTML, CSS, JavaScript, PHP, MySQL kratzt nur an der Oberfläche und es sind definitiv verständlichere Infos im Internet selbst zu finden. Nützlich finde ich dagegen den Vergleich verschiedener Dreamweaver-Versionen und deren Weiterentwicklungen, wie auch die Vorstellung von Konkurrenzprodukten wie GoLive oder Frontpage. Allerdings fraglich, ob das in einem Dreamweaverbuch angebracht ist, wenn man sich doch wahrscheinlich schon für die beste Webdesignsoftware entschieden hat?

Ab Seite 55 gehts dann los mit Tips zum Installieren und Updaten und der ersten Seite. In den weiteren Kapiteln erklärt Morsy, wie ein Projekt angelegt wird, Vorlagen und Layouts erstellt und mit Inhalten wie Bildern, Tabellen, Texten, Listen gefüllt werden. Anschließend wird das Ganze mit den Dreamweaverfunktionen getestet und veröffentlicht.

In die Dreamweaver-Details wird man als Leser ab Seite 165 eingeführt. Strukturieren der Inhalte, Import von Word-Docs, Bilder, Rollover und Basics der Zusammenarbeit mit Fireworks sind hier die Themen. Ein Kapitel widmet sich dem Einsatz von CSS – eine der besten Verbesserungen in Dreamweaver 8 gegenüber MX – allerdings verwendet es Morsy überwiegend für Textformatierungen und verschenkt damit viel Potential. Schwerpunkte liegen dann auch auf der Tabellengestaltung innerhalb von Dreamweaver, dem Anlegen von verschiedenen Links, ein wenig Javascript, Formularen und Flash-Grundlagen.

Das letzte größere Kapitel ist gut gemeint, hat jedoch herzlich wenig mit Dreamweaver selbst zu tun. Denn ‚Bloggen mit WordPress‘ und kurze Hinweise zu den Metatags fürs Google-Ranking gibts anderswo ausführlicher und werden wohl von wenigen Lesern in diesem Buch erwartet.

Insgesamt ist das Buch ganz nett gemacht, bietet allerdings keinerlei Vorteile gegenüber Einführungsbüchern für Dreamweaver MX. Morsy bleibt durchgehend ziemlich an der Oberfläche, bringt die Inhalte für meinen Geschmack nicht auf den Punkt und verschenkt viel Potential der Software. Seine Warnungen vor CSS – als Layout nur für Fortgeschrittene – fasse ich eher als Ausrede auf. Ein großer Kritikpunkt sind jedoch die Abbildungen im ganzen Buch. Auf den ersten Blick sind zwar etwa die Hälfte mit Nummern versehen, die dann im Text auftauchen. Insgesamt sind es aber viel zu viele mit wenig bis keinem Informationsgehalt. Visualisierungen machen nur dann Sinn, wenn der Sinn erkennbar ist. Bei einigen aufeinanderfolgenden Screenshots besteht der Unterschied lediglich im etwas verrutschten Mauszeiger, den man in der Kleinheit erstmal finden muss … so was wie ein Bilderrätsel.

Wesentlich systematischer und benutzerfreundlicher fand ich ‚Dreamweaver 5‘ von Steve Grägert (ISBN 3499612143). Das bezieht sich zwar noch auf die Vorgängerversion (und täuscht nicht Aktualität im Titel vor), bietet aber wesentlich fundiertere Infos auch und gerade für Einsteiger. Wer noch keinen Dreamweaver hat, findet vielleicht mit der Studenten-Schüler-Lehrer-Version (ASIN B000CYYBLI) den passenden Einstieg ins aktuell empfehlenswerteste Webdesign-Gesamtpaket. Für das Buch hier mag ich nicht mehr als 2 bis 3 Sterne geben, weil es einfach bessere gibt (beispielsweise von Susanne Rupp oder eben das MX-Buch von Steve Grägert), selbst und gerade für Einsteiger.