Marlee Matlin Elaine Hendrix
ein Film über aktuelle und zukünftige Realitäten

Erstmal eine Riesenempfehlung für diesen Film!! Jeder der auch nur ein wenig wissenschaftlich interessiert ist und gerne über den eigenen Tellerrand hinausschaut, wird von diesem Film hier auf ganz eigene Weise profitieren.

Als Vordergrundgeschichte geht’s um zwei Frauen. Die eine ist Fotografin, ziemlich deprimiert und hoffnungslos was ihre private und berufliche Zukunft angeht. Ihre Mitbewohnerin dagegen ist ein Ausbund an Frohsinn und Optimismus und steckt sie im Lauf des Films immer mehr damit an. Hauptsächlich begleitet man als Zuschauer eben diese Fotografin durch ihre Alltagsgeschichten, erlebt mit, wann und warum sie welche Entscheidungen trifft, wo die Grenzen ihres (pessimistischen) Weltbilds liegen und wie sich manches im Verlauf des Films verändert.

In entscheidenden Szenen kommen dann immer wieder Wissenschaftler zu Wort und erklären aus ihrer Perspektive allerlei psychologische, biologische, physikalische Zusammenhänge und führen an aktuelle Grenzen in Forschung und Wissenschaft. Diese wiederum sind derart weit gesteckt, dass man hin und wieder glauben könnte, die Erklärungen stammten von irgendwie vernebelten Geistern, die jenseits von Gut und Böse nicht mehr zurückfinden. Weit gefehlt – die Leute sind allesamt anerkannte Wissenschaftler (Profs und Doktoren) und zeigen vielmehr auf, wie wenig wir über die Zusammenhänge zwischen Geist und Materie, Ursache und Wirkung oder die Struktur unserer Wirklichkeit wissen.

Ein Film der Zuschauer extrem fordert und manche Kinogänger vielleicht überfordert. Vor allem dadurch, dass die gewählten Alltagsbeispiele quasi jeden ansprechen und somit deren Erklärungen genauso jeden betroffen und nachdenklich machen können. Bei Interesse an (Neuro-)Psychologie, philosophischen Fragestellungen und konstruktivistischem Denken ein absolutes Muss.