von Francine Shapiro
die theoretische Basis – umfangreich und wissenswert

Beim ersten Mal legte ich das Buch recht schnell beiseite, weil es mir zu theoretisch für einen kurzen, leicht verständlichen Einstieg war. Mittlerweile habe ich Gefallen daran gefunden und halte die wissenschaftlich fundierte Schreibweise von Francine Shapiro für richtig und wichtig, um dieser Methode eine breite Akzeptanz und Anerkennung im therapeutischen Bereich zu verschaffen. Für professionelle Anwender oder Theorieinteressierte ist die detaillierte Aufgliederung des EMDR in diesem Buch sicher von Vorteil und somit als Grundlagenwerk zu sehen.

Francine Shapiro geht dabei ganz pragmatisch vor. Sie erklärt die eher zufällige Entdeckung der Wirkung von Augenbewegungen auf die subjektive Betroffenheit durch erinnerte Probleme. Interessant fand ich im weiteren Verlauf vor allem ihre Offenheit für Verbesserungsvorschläge zur Methode bzw. der Einstufung aktueller Erkenntnisse und Studien als momentan gültiger Arbeitshypothesen. Ihr Hinweis auf Augenbewegungen als eine bisher sehr effektive, doch neben taktilen und auditiven Reizen eben nicht einzige, Möglichkeit zur Stimulation einer beschleunigten Informationsverarbeitung scheint wichtig und läßt Raum für Assoziationen zu anderen Therapieformen. Die weiteren Kapitel erläutern detailliert die Vorgehensweise in EMDR-Sitzungen, deren sinnvolle Strukturierung und verschiedene Möglichkeiten der Intervention. Anschaulich und greifbar wird der theoretische Rahmen durch Transkripte und anschließende Erklärungen. Sicherlich das fundierteste Standardwerk zu EMDR.

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