von Jürgen Hesse, Hans Chr. Schrader
mancher Test darf echt nicht wahr sein – leider doch

Hesse und Schrader geben mit ihrem Buch eine Unmenge von Einstellungs- und Eignungstests heraus und möchten jedem Bewerber die reelle Chance geben, sich zumindest vorbereiten zu können. Vorbereiten auf Tests, die teilweise an Irrwitzigkeit kaum zu überbieten sind.

Am Anfang stehen Testverfahren zu Intelligenz, Konzentration, Kulturtechniken und Persönlichkeit. In der Psychologie durchaus umstrittene Konstrukte bzgl. Messbarkeit und aussagekräftiger Korrelationen, werden wohl die meisten Leser bei einem Großteil der Fragen staunen. Spätestens bei manchen Lösungen hilft dann nur noch loszulachen über das, was in einer Bewerbungssituation wohl eher zu Frustration führen würde.

Weiter folgen Tipps zu mündlichen Testverfahren, also Vorstellungsgespräch, Kurzvorträge und Gruppendiskussionen, sowie ein kurzer Hinweis auf erlaubte ´Notlügen aus Notwehr´. Verschiedene Berufseignungstests von Bank, Büro, Sozialarbeiter, etc. geben Einblicke in branchentypische Testfragen. Besonders spannend dann das Kapitel der Firmen- und Institutionstests (Auswärtiges Amt, Sparkasse, Daimler-Benz, VW), wo die Autoren interne Tests genauer unter die Lupe nehmen.

Nützlich und vielleicht beruhigend ist das Buch für alle, denen eine Bewerbung in absehbarer Zeit bevorsteht. Personalchefs können es natürlich auch lesen, werden aber vielleicht weit seltener darüber lachen. Schließlich müssen die ja gerade das Passungsproblem Stelle / Bewerber nach bestem Wissen und Gewissen erfolgreich lösen. Lesenswert wird ´Das neue Testprogramm´ vor allem durch die einführenden Worte der Autoren zu Beginn der verschiedenen Tests und ihre bissigen Kommentare zu manchen Testfragen. Auch ohne konkreten Anlass macht das Buch also Spass, kann unterhalten und verblüffen.