von Bernhard Trenkle
eine Geschichte für viele – oder besser umgekehrt?

Die Löwengeschichte von Bernhard Trenkle richtet sich in erster Linie an Therapeuten/Coaches und will als Metapher möglichst viele Klienten ansprechen. Abhängig von der angestrebten Veränderung bzw. Problemsituation bietet Trenkle dann auch zahlreiche abgeänderte, angepasste Variationen für das jeweilige Anliegen. Von daher fördert dieses Buch sicherlich den Blick für Anliegen und eine flexible Adaption von Metaphern, Trancen oder (hypno-)therapeutischen Sprachmustern.

Soweit, so gut. Dennoch frage ich mich, ob es wirklich Sinn macht, sich anhand einer einzigen Geschichte eine Vielzahl von möglichen ´Fällen´ durchzuspielen? Wer wird dabei eigentlich flexibler, die Geschichte oder der Erzähler? Ich jedenfalls konnte dem Buch nach der x-ten Variation kaum noch einen Erkenntnisgewinn abringen und bin mittlerweile der Meinung, dass es sinnvoller ist, sich mit Grundlagenliteratur zu therapeutischen Metaphern oder Hypnotherapie-/Trance-Mustern zu beschäftigen, bevor man Menschen in sein bestehendes Geschichtenrepertoire hineinsortiert.

Mir haben zwischenzeitlich ´Hypnotherapie´ von Erickson (ISBN 3608896724) und ´Therapie in Trance´ (ISBN 3608951407) von Bandler / Grinder wesentlich besser gefallen, weil sie statt vermeintlicher ´Metaphernkompetenz´ einfach ein grundlegenderes Konzept einer Arbeit mit subbewußten Persönlichkeitsanteilen aufzeigen. Was sicherlich flexibler anwendbarer ist, als lediglich die zehnte Variation nur einer Geschichte. Wer mehr nach Metaphern sucht, da gibts seit einiger Zeit von Alexa Mohl ´Das Metaphern-Lernbuch´ (ISBN 3873873494) mit vielen Beispielen und Ideen zur klientenzentrierten Metaphernarbeit.