von Richard Bandler und John Grinder
Kreatives Umdeuten als effektives Werkzeug
Die Bedeutung die wir einem Ereignis beimessen hängt ab vom Kontext oder Rahmen in dem wir es betrachten. Verändern wir den Bezugsrahmen, so verändert sich auch die Be-Deutung.
Ein Beispiel aus dem Buch (Die Geschichte mit dem chinesischen Bauern, den Pferden …und dessen offener Grundeinstellung „Wer weiß wozu es gut ist“):
~ das gebrochene Bein seines Sohns, der vom Pferd sürzt, ist nicht wirklich von Vorteil
~ als am nächsten Tag Rekrutierungsoffiziere junge Männer zum Kriegsdienst einziehen bekommt es eine neue, sehr nützliche Bedeutung
In vielen Märchen und Fabeln wurde schon etwas wie Reframing angewandt (häßliches Entlein -> schöner junger Schwan) und in nahezu jedem Witz finden sich Elemente kreativen Umdeutens.
Für die Arbeit mit Menschen erweist sich Reframing dann als vorteilhaft, wenn es um blockierte Zustände, festgefahrene Verhandlungen oder Widerstand in Therapie und Coaching geht.
Spezielle Reframinginterventionen wie „Symptomverschreibung“ oder die „paradoxe Intervention“ wurden bereits von Therapeuten anderer Schulen (provokativ, familien- und systemorienierte) entwickelt. Darin wird beispielsweise das Verhalten einer Person umgedeutet, um eine Änderung erst zu ermöglichen.
Das vorliegende Buch ist mit Sicherheit nicht ganz einfach zu lesen, da es wie so oft aus Transkripten von NLP-Trainingsseminaren erstellt wurde und somit einfach die „Bilder hinter den Zeilen“ phantasiert werden müssen. Dennoch enthält es eine umfassende Darstellung der Struktur des Reframing mit einer Vielzahl von Beispielen aus verschiedensten Kontexten und zählt sicherlich zum Standartrepertoire professioneller Kommunikatoren.
NACHTRAG: interessant sind Bandlers Ideen zu Sucht im letzten Kapitel – „Reframing dissoziierter Zustände“. Passend dazu Roger Callahans Gedanke zur „psychologischen Umkehrung“ als Ursache für Selbstsabotage und hohe Rückfallquoten …