von Allen Carr, Gabriele Zelisko (Übersetzer)
sein Nichtraucherbuch war besser – dennoch lesenswert
Allen Carr´s Nichtraucherbuch ist wohl eines der populärsten und für viele auch wirksamsten Bücher zum ´Freiatmer´. Darin hat er selbst ganz viel seiner eigenen Erfahrungen als ehemaliger Kettenraucher eingebracht und seine ihn befreiende Entscheidung in einer gehirnfreiwaschenden Buchform anderen Abhängigen zur Wahl gestellt. Bei vielen hat es funktioniert und manche, denen es noch schmeckt, die müssen eben weiterrauchen… bis zum zweiten Anlauf.
Mit seinem ´Endlich ohne Alkohol´ hat Allen Carr in ähnlicher Weise versucht, Menschen einen Weg ohne Lügen bezüglich Alkohol aufzuzeigen. Eingängig wie sein Nichtraucherbuch geschrieben, von manchen wiederum als Gehirnwäsche deklariert, deckt er eine Promille-Scheinwelt auf, die nicht nur bekennende Alkoholiker, sondern auch alle ´Gesellschafts-Trinker´ zum Nachdenken anregen dürfte.
Mittlerweile würden weder Alkohol noch Nikotin als Genussmittel zugelassen, da beide nachgewießendermaßen gesundheitsschädlich sind. Und dennoch, sei es wegen etablierter Industrien oder auch steuerlichen Einnahmequellen, sterben Jahr für Jahr tausende Menschen
an ihrer – unserer gesellschaftlich tolerierten – Abhängigkeit. So überzeugend sein Nichtraucherbuch auch ist, bei ´Endlich ohne Alkohol´ ist ihm der große Coup nicht so ganz gelungen. Einleuchtend sind die Wahrheiten und Überlegungen durchaus, doch frage ich mich, ob jemand in seiner nassen Phase sich davon überzeugen läßt. Mir persönlich fehlen der zwingende Schrecken, die traurigen Alltäglichkeiten, gebrochenen Versprechen und vielerlei mehr, in denen sich Betroffene erkennen und zum Handeln bewegt werden. Was fehlt, ist das Spiel mit langfristigen Zukunftsperspektiven, die im Jetzt zum Umdenken bewegen … das hat Carr nicht übertragen. Sucht ist eine Sucht ist eine Suche, die am unbefriedigten Ende unbefriedigt aufhört und zur Sucht führt … für Angehörige ist das Buch wahrscheinlich lesenswerter als für Betroffene.
Andererseits – 8.90 € sind mit etwas Glück drei Weißbier in München. Wer also bereit ist, eines abends drei weniger zu trinken und statt dessen dieses Buch zu lesen, der oder die tut der Gesundheit sicher was Gutes … wie auch immer alles weitergeht. Von daher eine Alternative, eine Empfehlung, für dich vielleicht eine (Er-)Lösung. Viel Erfolg dabei!