von Katharina Rutschky
interessante Textsammlung zu Schattenseiten der Pädagogik

Mit dem Buch ´Schwarze Pädagogik´ gibt die Autorin Katharina Rutschky eine lesenswerte Sammlung von über 220 historischen Texten heraus, wobei der größte Teil der Texte zwischen 1770 und 1900 erschienen ist.

An ihnen will Katharina Rutschky deutlich machen, dass einst mit Erziehung ganz andere Ziele verfolgt wurden, als die Erziehungswissenschaft rückblickend heute manchmal glauben lassen will. Einen Widerspruch im Umgang mit der eigenen Entwicklungsgeschichte im Sinne von gezielter Schönfärberei und Verleugnung tatsächlicher Negativ-Aspekte macht die Autorin in ihrer Einleitung bereits deutlich. Wäre sicher interessant, diese 50 kritischen Seiten bereits im Pädagogik-Seminar an der Uni zu lesen.

Ein interessanter Ansatz, der zum Nachdenken über aktuelle pädagogische Theorien anregt. Auch wird man als Leser danach manchen hochgelobten Ur-Pädagogen kritischer betrachten und sich evtl. über bekannte Zitate hinaus auseinandersetzen. In jedem Fall eine einmalig gute Sammlung seltener Quellen, in der viel Recherchearbeit steckt und die eine sehr interessante, wenn auch unbequeme Perspektive aufzeigt.