von Claude M. Steiner
Ich bin ich – oder was ich sein soll?

Eines der Bücher, die im Grunde jeder gelesen haben sollte, der beruflich mit Menschen arbeitet – sei es nun als Coach, Lehrer, Therapeut, etc. … – und ernsthaft Verantwortung für seine Kommunikation und deren mögliche Auswirkungen übernehmen möchte. Gleichzeitig eine ebenso leseswerte Lektüre für alle anderen, weil es einen selbst und andere neu erkennen läßt und bestenfalls zu einem ´menschlicheren´ Miteinander führt.

Claude Steiner vermittelt durch zahlreiche Beispiele und gut verständliche Erklärungen ein grundlegendes Verständnis des Skriptkonzepts (incl. Spielen) der Transaktionsanalyse. Wie sehr jeder Mensch doch von elterlichen (und anderen) Botschaften, durch Familie / Religion / Kultur geprägt werden kann, das geht deutlich aus den Beispielen hervor. Manch einschränkendes Verhalten oder Erleben, das sich immer und immer wiederholt, wird von ihm auf ursächliche Skripte (oder einschränkende Überzeugungen und deren Auswirkungen im Alltag) zurückgeführt und somit greifbar, veränderbar gemacht. Da kann es schon mal ein lachendes wie weinendes Auge geben, wenn man sich in einem der Beispiele wiedererkennt.

Der praktische Gewinn bei diesem Buch liegt meiner Meinung nach darin, dass man lernt, sich selbst und seine Mitmenschen genauer wahrzunehmen und zu unterscheiden zwischen automatisch ablaufenden (Teufelskreis-)Spielen und „echtem“ Verhalten und Erleben.

Während man weiterhin sagen kann „Gras ist grün“ fällt es umso schwerer, diese Zuschreibung von Eigenschaften (X ist Y) sich selbst und anderen gegenüber unhinterfragt aufrechtzuerhalten. Ein lesenswerter Beitrag zu mehr Menschlichkeit und einer achtsameren Kommunikation.