von Paul Watzlawick
das beste und anschaulichste Buch von Watzlawick
´Wie wirklich ist die Wirklichkeit´ ist meiner Meinung nach das beste Buch von Watzlawick, abgesehen von seinen Therapiebüchern. Darin bekommt man als Leser eine gute Einführung in konstruktivistisches Denken, auch ohne dass Watzlawick den Begriff Konstruktivismus auch nur einmal verwenden würde. An vielen Beispielen wird deutlich, wie sehr wir alle im Alltag – oder im Leben überhaupt – von unseren eigenen Realitäten ausgehen, Ereignissen und Empfindungen ´wahre´ Bedeutungen zuschreiben und soeben auf eine vermeintlich einzige Wirklichkeit reagieren.
Praktisch nützlich ist das Buch insofern, als die vielen mustergültigen Geschichten, Erklärungen und Lösungen gut in Erinnerung bleiben. Schon beim Lesen – ganz sicher auch noch lange danach – zieht man immer wieder unverhofft Vergleiche mit eigenen Situationen in komplett anderen Bereichen eben seiner Lebenswelt. Und am Ende fragt man sich als Leser vielleicht nicht mehr ´wie wirklich ist die Wirklichkeit´ sondern im besten Fall ´was genau weiß ich denn über meine eigene Wirklichkeit´?
Es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Buch von Watzlawick zu lesen. Erst danach würde ich zu seinen anderen Werken raten, von denen jedoch manche viel weniger überzeugend sind. Das hier ist das beste, umfangreichste und verständlichste Buch – daher 5 Sterne und ein Lesetipp für alle, die gerne über den eigenen Tellerrand hinausdenken wollen, statt nur in der selbst eingebrockten Suppe weiterzuschwimmen bis sie irgendwann kalt wird.